50 Jahre Beckumer Wohnungsgesellschaft mbH, 2000

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Sehr geehrte Damen und Herren!
Die Beckumer Wohnungsgesellschaft - im Februar 1950 als Gemeinnützige Baugesellschaft Neubeckum gegründet - hat in diesem Jahr das stattliche Alter von 50 Jahren erreicht. Allein diese Tatsache ist Grund genug, ausgiebig zu feiern und den Blick zurück zu wenden und die Entstehung und Entwicklung der kommunalen und sozialen Wohnungspolitik zunächst in Neubeckum und dann auch in Beckum näher zu betrachten.

Im Folgenden möchte ich Sie nicht in Details über die Geschichte der Beckumer Wohnungsgesellschaft informieren - bei Interesse können Sie diese in der Dokumentation zum 50-jährigen Bestehen nachlesen - vielmehr möchte ich Sie auf einige Aspekte der Lokalgeschichte von Neubeckum und Beckum hinweisen.

Zunächst muß ich gestehen, dass mir im letzten Jahr, als ich mit den Recherchen zur Geschichte der Beckumer Wohnungsgesellschaft beauftragt wurde, die Existenz eines Ortes mit Namen Neubeckum - man möge mir die Lücke meiner Allgemeinbildung verzeihen - nicht wirklich präsent war. Neubeckum, der Gründungsort der heutigen Beckumer Wohnungsgesellschaft, ist eine junge Gemeinde, die sich rasant entwickelt hat. Bedingt durch die Eisenbahnlinienführung im letzten Jahrhundert ist relativ zufällig und für das Münsterland atypisch im Verlauf weniger Jahrzehnte aus einer Bauerschaft eine wachsende und prosperierende Industriegemeinde entstanden; um den Bahnhof Beckum-Ennigerloh hatte sich ein neuer Ortskern ausgebildet. Politisch gehörte der neue Ort damals zur Gemeinde Ennigerloh, doch regten sich bald schon Autonomiebestrebungen, die mit einem ausgeprägtem lokalen Selbstbewußtsein präsentiert wurden. 1896 war in dem Antrag auf Selbstständigkeit von einem "scharfen Gegensatz" zwischen Neubekum und dem Dorf Ennigerloh die Rede. Dieser äußere sich, so liest man hier, im "gewerblichen Leben" und fände (Zitat) "auch in der communalen Verwaltung seinen Ausdruck". Weiter schreiben die "ergebenst unterzeichneten", dass sie sich (Zitat) "wenigstens der Ueberzeugung nicht verschließen können, daß ... das Dorf Ennigerloh eine Bevorzugung erfahren hat, welche einer fast völligen Vernachlässigung des Bahnhofs und der Bauerschaft Werl [also Neubekums] gleichkommt". Der neue Ort bringe aber "allein fast die Hälfte der Steuern" auf und habe (Zitat) "mit ganz wesentlichen Beiträgen aus eigenen Mitteln zu den Kosten communaler Einrichtungen beigetragen ..., während man nie davon gehört hat, daß auch das Dorf Ennigerloh oder eine der anderen Bauerschaften einen nennenswerthen Betrag für ihre Schulen oder die Anlage & Verschönerung ihrer Straßen und Plätze aufgebracht haben."




Gerne schicke ich Ihnen die vollständige Rede zu. Schreiben Sie mir dazu bitte einfach eine E-Mail.

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